Wer: Anna von Mangoldt – Farbdesignerin Wo: Nieheim-Holzhausen, Westfalen Und…
Galeristen-Wohnung in Berlin
Wer: Marcus Deschler – Galerie-Eigentümer
Wo: Berlin – Mitte
Es gehörte schon ein gewisser Pioniergeist dazu, Anfang der 90-er Jahre nach Berlin zu kommen und den unsanierten „wilden Osten“ als künftigen Lebensmittelpunkt zu wählen. Marcus Deschler hatte den Mut und wohnt seither in einer der angesagtesten Straßen der Hauptstadt. Aus drei Altbau-Wohnungen konzipierte der gebürtige Ulmer eine Große, sanierte den filigranen Stuck, das schöne Eichen-Intarsien-Parkett und die schweren Messing-Türgriffe. Den Mittelpunkt bildet eine perfekt ausgestattete Edelstahlküche, denn der Hausherr ist leidenschaftlicher Hobbykoch.
MyStylery: Eine gute Lösung, die Küche im sogenannten „Berliner Zimmer“ unterzubringen.
Marcus Deschler: Über die Planung habe ich mir wirklich den Kopf zerbrochen. Ich koche am liebsten für viele Leute. Die Küche als Kommunikationsplattform ist das Herzstück meiner Wohnung. Als Kind von Kunstenthusiasten bin ich im Bauhausstil aufgewachsen. Deshalb liebe ich eine Mischung aus Historie und Moderne.
MS: Du umgibst Dich mit zum Teil recht provokanten Exponaten. Gab es hier schon Besucher, die vom Anblick des „Wolf im Schafspelz“ von Deborah Sengl oder Patricia Wallers „Bambi mit Beil“ verschreckt wurden?
MD: Kann sein. Meine Wahl bei Kunstwerken ist sehr eigenwillig und die Provokation führt zwangsläufig zu stärkeren Dialogen. Kunst ist keine Dekoration, sondern ein Statement.
MS: Ist sogenannte gute Kunst abhängig vom Preis? Was empfiehlst Du Einsteigern beim Kauf eines Bildes?
MD: Es gibt kein Patentrezept. „Gute“ Kunst muss nicht zwangsweise teuer sein, es ist oft eine Frage des Timings. Ich rate daher, rechtzeitig zu investieren.
MS: Welches ist Dein Lieblingsstück?
MD: Jedes Einzelne ist ein Liebling. Ich habe auch keinen expliziten Lieblingsplatz. Sofa, Bett oder Küchentresen: Ich mag sie alle gleich gern.
MS: Worauf möchtest Du in Deiner Wohnung nicht verzichten?
MD: Blumen und meine Kunstwerke.
MS: Beurteilst Du die Wohnungen anderer Leute nach der dort gezeigten Kunst?
MD: Das wäre nicht fair. Es sind doch immer auch die Lebensumstände, die die Wohnsituation definieren, wie zum Beispiel Kinder oder die Finanzen. Wichtig finde ich die individuelle Note. BvH
Kontakt:
Galerie Deschler
Auguststraße 61
10117 Berlin
Öffnungszeiten während des Gallery Weekends:
Fr: 11-21 Uhr
Sa & So 11-19 Uhr