Was: El Chiringuito, Beach Club Wo: Playa de Es Cavallet,…
Ein perfekter Tag in Warschau
Was: Meine persönlichen Tipps für Sightseeing und mehr
Wo: Warschau, Polen
Wie bist du denn auf die Idee gekommen, ein Wochenende in Warschau zu verbringen, fragte mich eine Freundin erstaunt. Die Hauptstadt Polens gilt nicht gerade als Top Tipp unter den europäischen Destinationen und ist als Städtetrip eher selten in der Wahrnehmung der Reiselustigen verhaftet. Auch nicht in meiner. Erst als mich Freunde nach Miecmierz (bei Kazimierz Dolny) einluden – eineinhalb Zugstunden südlich von Warschau entfernt – habe ich beschlossen, bei der Gelegenheit auch Warschau zu besuchen. Eine in jeder Hinsicht positive Überraschung und als Städtetrip durchaus zu empfehlen.
Nähert man sich dem Warschauer Zentrum passiert man zunächst Betonwüsten, die an Berlin-Marzahn oder Hamburg-Mümmelmannsberg erinnern. Wie in allen Staaten des ehemaligen Ostblocks hat die sozialistische Bauweise sich hier in monumentalen Bauten verewigt, allen voran der Kulturpalast, der aus der Warschauer Skyline geradezu herausragt. Das im russischen Zuckerbäckerstil erbaute Gebäude war einst ein Geschenk Stalins an Polen und ist deshalb für viele Polen noch heute ein Zeichen der Unterdrückung. Ein imposantes Bauwerk allemal. Es ist vor allem die Warschauer Altstadt, die mich gleich vom ersten Moment an verzaubert hat. Warschaus Zentrum wurde im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört. Erst im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden die historischen Häuser rekonstruiert. Mit viel Liebe zum Detail.
Die polnische Hauptstadt ist mit der Ära des Zweiten Weltkriegs verbunden wie kaum eine andere Stadt. Warschau und seine vor allem jüdischen Bewohner haben unter der Schreckensherrschaft der Nazis in unfassbarem Maße gelitten. Es war mir ein besonderes Bedürfnis, mir eine Vorstellung vom ehemaligen Warschauer Ghetto und dessen Ausmaße zu machen. An den Mauerverlauf des Ghettos, das sich ab 1940 über drei Quadratkilometer im Stadtteil Wola erstreckte, erinnern heute in Gehwege eingelassene Bronzeplatten. Einen umfassenden Eindruck zu diesem düsteren Kapitel der Geschichte vermittelt auch der Besuch des Museums des Warschauer Aufstandes ‚Powstania Warszawskiego‘. Hier wird multimedial und eindrucksvoll die Geschichte nachvollzogen.
Nach dem Museumsbesuch und der Auseinandersetzung mit der Historie fällt mir die Schönheit Warschaus besonders auf. Gerade in den Stadtteilen Mostowa und Stare Miasto mit den filigran sanierten, klassizistischen und barocken Hausfassaden. Überall laden kleine Cafés zum Verweilen ein. Man trinkt Tee, Caffé Latte oder eines der in Polen gebrauten Craft Biere, bevor ich mir in der Heiligkreuzkirche die Gedenkstätte für den Komponisten Frédéric Chopin ansehe, wo das Herz des polnischen National-Komponisten verwahrt wird. Apropos Chopin: Fans seiner Musik seien die Openair-Klavierkonzerte von Mai bis September im Łazienki-Park empfohlen.
Kultur macht bekanntlich Appetit auf mehr. Wer die deftige polnische Küche liebt, wird in Traditionsrestaurants wie dem Dawne Smaki gut bedient. In Warschau hat sich jedoch auch eine junge und moderne kulinarische Szene etabliert, wie zum Beispiel das jüngst auf MyStylery vorgestellte Restaurant ‚Der Elefant‘. Sehr angesagt ist auch das ‚Winosfera‘ im Stadtteil Mirow mit seinem umfangreichreichen Weinsortiment. Auf einen kleinen Absacker geht’s dann noch in die ‚Panorama Sky Bar‘ des Marriott-Hotels: den 360 Grad-Blick über Warschaus Skyline gibt’s hier zum Cocktail dazu. Danach falle ich müde ins Bett meines Hotels, dem Sofitel Victoria inmitten der Warschauer Altstadt. Ein schick designtes Hotel mit exzellentem Service: hierher komme ich sicher bald zurück! BvH
Anreise Warschau:
Von Berlin nach Warschau am besten und schnellsten per Flugzeug mit Airberlin oder bequem mit der Bahn in 5,5 Stunden
Warschau, was für eine schöne Stadt
Auf nach Warschau!