Darf’s noch etwas Tee sein, Vicky Leandros?


Wer: Vicky Leandros
Wo: Café Grosz, Berlin

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Das Café Grosz am Berliner Kurfürstendamm: Hier wird Kaffeehaus-Traditon gepflegt

Auf die Frage, wo wir uns treffen wollen, antwortet sie spontan: Im Grosz am Ku’damm, ihrem Lieblingscafé in Berlin, wo sie sich wohlfühlt und unbehelligt sein kann. Das ist nicht immer so, denn schließlich ist Vicky Leandros Europas erfolgreichste Sängerin mit weltweit 55 Millionen verkauften Platten. Und jeder (er-) kennt die Sängerin mit den griechischen Wurzeln, die gerade durch Deutschland tourt, dieses Jahr ihr 50. Bühnenjubiläum feiert  und seit ihrem Grand-Prix-Sieg 1972 mit „Après toi“ ein Weltstar ist. Vicky und mich verbindet eine langjährige Freundschaft, die in Schleswig-Holstein begann, wo wir mit unseren Familien in benachbarten Dörfern lebten. Wir lieben beide das Leben – und Tee.

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Vicky und mich verbindet eine langjährige Freundschaft

MyStylery: Vicky, Du trinkst einen Caffè Latte?! Wir sind hier doch zum Tee verabredet.
Vicky Leandros (lacht): Ich hatte heute einige Termine, da brauche ich jetzt einen Muntermacher, einen kleinen Koffeinschub. Danach trinke ich zur Entspannung mit Dir gerne Tee.
MS: Es ist schon lustig, dass ich mich mit meinen Interviewpartnern auf einen Tee treffe und alle sich zunächst einen Kaffee bestellen.
VL: Caffè Latte ist heute eine Ausnahme. Ich liebe Tee, am liebsten Assam oder Earl Grey. Ich habe ein morgendliches Ritual, gleich nach dem Aufwachen trinke ich eine Tasse starken Tee mit Milch und Zucker. Darauf möchte ich nicht verzichten.

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Zeitlos schön und multilingual: Vicky nimmt jede Platte in Deutsch, Griechisch, Französisch, Englisch und teilweise sogar in Japanisch auf

MS: Es gibt nur wenige Musiker, die auf ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte zurückblicken können, Mick Jagger und Du. Eine neue Platte, die gerade gestartete Tournee, Konzerte, TV-Auftritte: Du könntest es Dir doch auch zu Hause gemütlich machen und Dich entspannt zurücklehnen …
VL: Ich fühle mich noch nicht so alt, um in Rente zu gehen. Im Gegenteil. Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet, liebe es zu komponieren. Singen ist außerdem meine Leidenschaft. Ich freue mich über meine alten Fans und das ein neues Publikum dazu gekommen ist, wie zum Beispiel die Gay Community. Das macht dann die Konzerte auch so spannend.

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Vicky Leandros hat viele Preise und Auszeichnungen in ihrem Leben erhalten, zuletzt das Bundesverdienstkreuz

MS: Du hast jede Deiner Platten in mehreren Sprachen eingesungen. Dein Repertoire umfasst Balladen, Chansons und Soul. Nervt es Dich, dass Du häufig immer noch auf Schlager reduziert wirst?
VL: Nein, weder nervt noch ärgert es mich. Ich bin da gelassen. Ich weiß, dass ich etwas gewagt habe, denke nur an die Produktion mit Xavier Naidoo 2009. Wer nicht den Mut hat, auch mal etwas auszuprobieren, stagniert und wird schneller alt.
MS: Bei diesem rastlosen Leben brauchst Du einen Ausgleich. Wo findest Du den?
VL: Ich lebe seit einigen Jahren wieder auf dem Land in der Nähe von Hamburg, weil ich meiner Familie näher sein wollte. Das Zusammensein mit meinen Kindern und Enkeln entspannt mich. Berlin fehlt mir allerdings sehr, weshalb ich auch oft dort bin. Ich habe sozusagen noch einen Koffer in Berlin …

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Neben ihrem Caffè Latte bestellt Vicky erstmal ein Steak, die köstlichen Scampis teilen wir uns. Sehr zu empfehlen sind hier übrigens die Süßkartoffel-Pommes

MS: Dass Du gerne kochst ist kein Geheimnis. Ich liebe zum Beispiel Deine Moussaka. Was kommt bei dir sonst noch auf den Tisch?
VL: Gerne Fisch aus dem Ofen, Artischocken in Weinsauce, ich liebe Bouillabaisse oder Gemüsegerichte. Nur Rosenkohl mag ich überhaupt nicht. Der hat irgendetwas Bitteres. Ansonsten bin ich unkompliziert. Kochen entspannt mich, das beginnt schon mit den Vorbereitungen.
MS: Und drehst Du dabei dann Musik auf?
VL (lacht): Das kann passieren, vor allem wenn ich Gäste habe. Dann höre ich gerne Elton John, Beyoncé oder Michael Bublé, ein großer Liebling von mir. Aber eigentlich bin ich ganz froh, wenn ich mal nichts hören muss. Ich mag die Stille.

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Vicky … immer busy …

MS: Wie hast Du Dein Zuhause gestaltet?
VL: Zu Hause mag ich’s gemütlich aber ohne Plüsch. Minimalistisches Design ist zwar nett anzuschauen, aber nicht meins. Ich habe einen Sinn für schöne Dinge, diese zu arrangieren überlasse ich aber lieber anderen. Dafür fehlt mir das Talent. (lacht)
MS: Von welchem Stück in Deiner Wohnung würdest Du Dich nicht trennen?
VL: Ich hänge sehr an meinem auberginefarbenen China-Teppich und an einem antiken Sekretär, den ich vor Jahren in einem Hamburger Antiquitätengeschäft erstanden habe. Dazu kombiniere ich moderne Möbel. Das ist für mich die perfekte Kombination, in der ich mich wohlfühle. So ein altes Stück bringt immer eine warme Atmosphäre mit sich. Ich interessiere mich außerdem für moderne Kunst und bin ein totaler Fan von Jonathan Meese und Rainer Fetting.

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Wir lieben beide Mode. Für ihre Bühnenauftritte wählt Vicky gerne Abendkleider von Guido Maria Kretschmer, Brian Rennie, Gucci und Dolce & Gabbana

MS: Und wie steht es mit Deinem Kleiderschrank? Sortierst Du regelmäßig aus?
VL: Ich habe viele meiner Sachen von früher aufbewahrt, an denen meine Tochter Sandra nun ihre Freude hat. Es gibt ein Lieblingsteil, von dem ich mich nicht trennen werde, ein Kleid von Tom Ford, als er noch für Yves Saint Laurent arbeitete. Meine Sachen liegen oft Jahre unbeachtet im Schrank und dann entdecke ich sie wieder und freue mich, dass ich sie noch habe.
MS: Was ist Dir wirklich wichtig im Leben?
VL: Meine Familie, meine Kinder und meine Freunde. Gerade die Freunde nehmen eine wichtige Rolle ein, je älter ich werde. Die meisten kenne ich seit 20, 30 Jahren. Freundschaft bedeutet ja nicht nur, dass man zusammen Spaß hat. Viel wichtiger ist es, dass man sich aufeinander verlassen kann. BvH

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Der Tee wird im Grosz in feinstem Porzellan von Meissen serviert

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Das Café Grosz – benannt nach dem Maler Georg Grosz – befindet sich im Cumberland-Haus …

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… direkt auf Berlins Flaniermeile Nummer eins, dem Kurfürstendamm

Noch etwas Tee, Vicky Leandros?

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Bis zum Ersten Weltkrieg residierte in den prächtigen Räumen das Grand Hotel, danach u.a. die Oberpostdirektion

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Seit 2012 erstrahlen die mit vielen Details ausgestatten Räume wieder in neuem Glanz

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Das Café Grosz ist bekannt für die hausgemachte Patisserie

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Ein Kaffeehaus wie aus dem Bilderbuch – Vicky Leandros liebt es. Und ich auch!

Tipp:

Die aktuellen Tournee-Daten von Vicky Leandros Tour ‚Das Leben und ich‘ findet Ihr hier:
www.vickyleandros.eu

Kontakt:

www.grosz-berlin.de

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