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Couturier du Rêve: Dior-Ausstellung in Paris
Was: Christian Dior-Ausstellung „Couturier du Rêve“
Wo: Paris, Frankreich
Als Teenager schwärmte ich für „Miss Dior“, ein Duft, den Christian Dior als erstes Parfum des Hauses Dior 1947 lancierte. Meine Patentante schenkte mir den Parfumklassiker zu meinem 16. Geburtstag. Mein erstes Luxus-Accessoire, dessen blumige Note ich heute noch in der Nase habe. Zurzeit läuft in Paris die Christian Dior-Ausstellung „Couturier du Rêve“, in der nicht nur an die Parfum-Historie Diors erinnert wird. Die Ausstellung widmet sich umfassend dem Leben und Werk des Haute Couture-Meisters, dessen Imperium am 5. Juli 70 Jahre alt wurde.
Für mich war klar, auf nach Paris: Diese Schau kann man sich als kunst- und modeaffine Person nicht entgehen lassen. Von Freunden hatte ich gehört, das sich endlose Besucherschlangen um den nördlich Teil des Louvre winden, wo im Musée des Arts Décoratifs auf 3.000 Quadratmetern mehr als 300 Haute Couture Roben aus sieben Dekaden gezeigt werden. Mit meinem Online Ticket gelangte ich schnell vorbei an der Warteschlange und hinein in eine Ausstellung, die mich für Stunden auf eine spektakuläre Zeitreise durch die Jahrzehnte der französischen Luxusmode entführte.
Eine Retrospektive der Geschichte eines der bedeutendsten Couture-Häuser mit persönlichen Briefen und Fotos – auch bislang unveröffentlichten Privatfotos – Christian Diors, ersten Modezeichnungen und Entwürfen, Kampagnenbildern und Videos, Accessoires wie Taschen, Schuhen, Schmuck und den legendären Parfumflakons. Die Ausstellung, die in verschiedenen Konzepträumen zu Themen wie Blütenträume, Boudoir oder der großen Abendrobe gegliedert ist, beginnt mit dem Kollektions-Debüt Christian Diors im Jahr 1947.
Neben den teilweise erstmals gezeigten Roben des großen Meisters, der 1957 mit nur 52 Jahren unerwartet an einem Herzinfarkt in Südfrankreich starb, präsentiert die Schau auch die Nachfolger Diors. Im selben Jahr übernahm sein bisheriger Assistent Yves Saint Laurent das seit einem Jahrzehnt erfolgreich etablierte Modeimperium. Ihm folgten Marc Bohan, Gianfranco Ferré, John Galliano, Raf Simons und die heutige Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri. „Couturier du Rêve“ ist eine Hommage an einen der größten Mode-Kreativen aller Zeiten, das Vermächtnis Christian Diors, welches eindrucksvoll belegt, wie die Marke über Jahrzehnte die Modeindustrie und die Kultur beeinflusst hat. Ich bin beeindruckt. J’adore Dior. BvH
Über Christian Dior
Geboren 1905 in der Normandie begann Dior, der eigentlich Architekt werden wollte, als Galerist in Paris mit finanzieller Unterstützung seines Vaters, einem Industriellen. Bedingt durch die Insolvenz des väterlichen Unternehmens infolge der Weltwirtschaftskrise 1931, gestaltete Dior zunächst Hutmode für die Modebeilage der Zeitung Le Figaro und schließlich Modeskizzen für Pariser Haute Couture Modehäuser. So wurde der Modeschöpfer Robert Piguet auf Dior aufmerksam und engagierte den begabten Maler und Zeichner 1938. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Dior 1946 von dem vermögenden Textilfabrikanten Marcel Boussac 60 Millionen Francs als Startkapital zur Gründung des Haute-Couture-Hauses Christian Dior. Im selben Jahr bezog er sein Atelier in der eleganten Avenue Montaigne in Paris, wo sich noch heute der Dior-Flagshipstore befindet. Schon die erste Modekollektion, die Dior im Februar 1947 präsentierte, geriet zur Sensation und wurde von amerikanischen Journalisten als „The New Look“ gefeiert. Nach der kargen, schlichten Damenbekleidung der Kriegsjahre kreierte Dior eine schmale Taille, figurbetonte Oberteile, weit schwingende, opulente Röcke aus edlen Materialien und kombinierte dazu elegante Wagenradhüte und lange Handschuhe. Kritiker bemängelten zwar den verschwenderischen Einsatz knapper Ressourcen und eine Rückkehr zu antiquierter Mode in Zeiten sich emanzipierender Frauen, aber Diors Einfluss war beträchtlich: Schnell wurden seine hochpreisigen Haute Couture Entwürfe vom Massenmarkt kopiert.
Mit jeder Saison präsentierte Dior einen neuen ‚Look‘, stets bejubelt von der Modeindustrie und den wohlhabenden Kundinnen. Der Blütenkelch-Linie folgten die Kuppel-, Maiglöckchen-, Bleistift-, H-, A- und Y-Linie. Diors Kreationen trugen maßgeblich dazu bei, dass Paris wieder Modehauptstadt wurde.
Mit zahlreichen, weltweiten Lizenzen – darunter Parfums – baute sich Dior in wenigen Jahren ein Imperium auf. Er galt als reserviert, schüchtern und bescheiden und fühlte sich bei öffentlichen Anlässen in Gesellschaft meist unwohl. Seine Homosexualität wurde in der damaligen Öffentlichkeit nicht thematisiert. Im Oktober 1957 starb Christian Dior, vermutlich an den Folgen eines Herzinfarktes. Er war einer der international renommiertesten Modeschöpfer und hinterließ eine Marke, die unter seinen Nachfolgern erfolgreich weiterentwickelt wurde.
Tipp:
Bucht Euer Ticket für die Ausstellung online. So vermeidet Ihr stundenlange Warterei. Geduld braucht Ihr trotzdem, denn vor den einzelnen Exponaten herrscht großer Andrang. Deshalb auch Vorsicht vor Taschendieben (ich bin seither um einen wunderschönen Cashmereschal ärmer). Ausreichend Zeit einplanen: Ich habe vier Stunden benötigt, um mir die Ausstellung anzusehen.
Info Christian Dior-Ausstellung:
Die weltgrößte Dior-Ausstellung „Couturier du Rêve“ – dem Modeschöpfter der Träume läuft noch bis zum 7. Januar 2018 im Musée des Arts Décoratifs in Paris
Wunderschöne Fotos ✨✨
Danke für die tollen Eindrücke
Sehr gerne, liebe Carmen. Ich freue mich, wenn ich hier meine Einblicke und Eindrücke mit Euch teilen kann.
Danke für den schönen BEricht. Ich bin in vierzehn Tagen da und freue mich schon sehr.
Gruß Anja
Viel Spaß in Paris und in dieser unglaublich tollen Ausstellung, liebe Anja!