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Bleiche Resort & Spa: Vom Loslassen und der Liebe zum Detail
Was: Bleiche Resort & Spa
Wo: Burg im Spreewald, Brandenburg
Ums gleich vorweg zu sagen: mit dieser Geschichte suche ich weder das noch nicht gefundene Haar in der Suppe, noch bin ich als Enthüllungsjournalistin dem bis dato unentdeckten Makel auf der Spur. Dieser Text ist meine persönliche Hommage an einen Ort und seine Landschaft, die mir im Laufe der Jahre und meiner vielen Aufenthalte ans Herz gewachsen sind: Das Hotel Bleiche Resort & Spa und der brandenburgische Spreewald.
Jedes Mal, wenn mich das Gerumpel der Holzbohlen beim Passieren der Einfahrt auf das Hotelgelände wachrüttelt und sich vor mir die rot-weiß verschalte Holzfassade auftut, wenn ich die Hotelhalle betrete und das Plätschern des Brunnens höre, dann weiß ich: ich bin angekommen. Meinen Berliner Stress gebe ich an der Rezeption ab, bin dankbar, keine ellenlangen Formulare ausfüllen zu müssen, werde weder nach einer Kreditkarte oder einer „guten Anreise“ gefragt. „Schön, dass Sie da sind.“ Hier muss ich nichts. Hier bin ich einfach.
Ich habe mittlerweile meine kleinen Rituale, denen ich mal mehr oder weniger nachgehe: Ich lasse mich treiben, lasse los, genieße das herrliche Nichtstun. Manchmal schwimme ich vorm Frühstück meine Bahnen im Outdoorpool, meistens schlafe ich bis in die Puppen. Das Frühstück im ‚Grünen Gewölbe‘ zelebriere ich ausgiebig mit sieben Minuten-Ei und Morgentau-Tee. Selbst mittags um 12h ist das hier noch möglich. Ich lese die Zeitung (das mache ich zu Hause selten), die ich morgens an meiner Zimmertür vorfinde.
Ein Blick in die bettelnden Augen meiner beiden vierbeinigen Reisegefährten und die Sache ist entschieden: Es geht raus in die Natur, vorbei an Feldern und Kanälen. Das Netz der angrenzenden Wanderwege lässt sich auch wunderbar radelnd oder joggend erkunden. Bei Regen beschränke ich meine Außen-Aktivitäten auf den hoteleigenen, 17 Hektar großen Park, auf dessen Wiesen meine Wauzis schon den einen oder anderen Ball gejagt haben. Anschließend wärme ich mich auf bei Tee und hausgemachtem Kuchen, entdecke im gutsortierten Buchshop einen interessanten Titel oder checke vis-à-vis und ausnahmsweise meine Mails, was nur in diesem Bereich möglich ist, denn WLan auf den Zimmern ist nicht.
Danach schlüpfe ich in den bereitliegenden Bademantel. Und bleibe darin bis auf weiteres. Im Bademantel sehen hier alle gleich aus, ob sie nun Heike Makatsch, Matthias Schweighöfer oder Eva Padberg heißen. Mein Bewegungsradius umfasst die Strecke Zimmer – Spa – Zimmer. Mit 5.000 Quadratmetern übrigens eines der größten Spas Europas. Meiner Meinung nach eines der schönsten.
Viele Spas reduzieren ihre Optik auf die reine Zweckmäßigkeit, als würden die Anwendungen auf Krankenschein abgerechnet: antiseptische Hallenbäder mit Fliesen bis zum Anschlag und über allem ein penetranter Chlorgeruch. In der Bleiche duftet es nach Kamin, nach Holz, Kräutern und Äpfeln. Eine Wohltat für meine Großstadtnase. Abgesehen davon gibt es reichlich Liegen, kuschelige Sofas, einladende Sitzecken mit bequemen Korbstühlen, in die ich mich gerne fallen lasse, denn Saunieren, Massagen oder Haman sind ja bekanntlich ziemlich anstrengend. Mein Lieblingsraum? Ganz klar und absolut konkurrenzlos: Die Kräuterkammer, eine um die 45 Grad temperierte Sauna, urgemütlich wie eine Almhütte. Wie viele Stunden ich dort wohl schon verbracht habe?
Ich liege und lausche. Mal den Klängen der klassischen Musik – im großen Indoorpool auch unter Wasser – mal dem Zirpen der Heimchen, den Bewohnern des uralten Gebälks. Für mich die schönste Art der Meditation, wenn diese hier auch professionell angeboten wird: Mit oder ohne Klangschale. Apropos liegen: Auf der großen Leinwand des professionell ausgestatteten Kinos laufen täglich mehrere Filme, viele wollte ich immer schon mal sehen. Hier nun endlich die Gelegenheit auf XXL breiten Liegesesseln.
Die Einrichtung ist genau mein Ding: gehobener Landhausstil unter Verwendung von französischem Leinen, rauem Holz und grobverputzten Lehmwänden, kombiniert mit ausgesuchten Antiquitäten und einem angenehmen Lichtkonzept. Es ist die Liebe zum Detail, die mir so gut gefällt und die das eigentliche Geheimnis der Bleiche ist. Hier ein paar Kerzenständer und Vasen, dort ein Stapel Bücher. Alles in Kleinarbeit und über die Jahre von den Bleiche-Besitzern – den Clausings – mit Bedacht zusammen getragen.
Abends sitze ich am liebsten in der gemütlichen Fischerstube oder im urigen Kahnschuppen – im Sommer auch gern im Biergarten unter den alten Kastanien. Gourmets lassen sich im Sternerestaurant ‘17fuffzig‘ verwöhnen. Das Essen ist köstlich – ich wurde noch nie enttäuscht. Ich liebe den Mosel-Riesling vom Weingut Kallfelz und ganz besonders zum Abschluss einen regionalen Ziegenkäse, den die urige Käsekammer unter ihrem Herrgottswinkel bereithält. Vielleicht gönne ich mir an der Bar noch einen Schlummertrunk. Vielleicht sitze ich auch noch am großen Kamin, schaue ins Feuer und stelle mir vor, wie hier vor mehr als 260 Jahren die Leinenstoffe für den Alten Fritz gebleicht wurden. BvH
Tipp:
Eine Kahnfahrt ist gerade im Herbst oder Winter ein Erlebnis, da man die Kanäle weitestgehend für sich allein hat und die Auen-und Moorlandschaft des sogenannten Biospährenreservates Spreewald auch in der kalten Jahreszeit sehenswert ist. Frage nach Hagen, er ist der beste Tourguide und weiß alles, Geheimnisse und Wissenswertes.
Sommerimpressionen aus der Bleiche
Fast wie zu Hause
Tschüß, Stress!
Man möchte einfach nicht mehr weg
Kontakt Bleiche Resort & Spa:
Bleiche Resort & Spa
Bleichestraße 16
03096 Burg im Spreewald
Du triffst es auf den Punkt und hast meine Gefühle und Gedanken zu diesem Ort auf Papier gebracht
Alles Liebe Kathrin
Das freut mich, liebe Kathrin! Für mich ist die Bleiche auch das absolute Paradies! Liebe Grüße, Birgit