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Louis Vuitton: Wie die Mode das Reisen lernte
Was: Louis Vuitton Ausstellung „Volez, Voguez, Voyagez
Wo: Grand Palais, Paris
Ich erinnere mich noch genau an meine erste Louis Vuitton-Handtasche: Die Speedy, ein Taschen-Klassiker, den meine Großmutter mir zum bestandenen Abitur schenkte. Mein ganzer Stolz, den ich wie eine Trophäe viele Jahre getragen habe, eine Lieblingstasche voller Erinnerungen, von der ich mich niemals trennen würde.
Eigentlich mag ich Logotaschen, die dem Betrachter schon auf einer Distanz von 100 Metern den Anschaffungspreis entgegenschreien, nicht besonders gern. Eine Louis Vuitton-Tasche hat jedoch eine klassische Eleganz und damit eine Sonderstellung unter den Logobags: Deshalb bin ich Fan und konnte mir die im Pariser Grand Palais gezeigte Ausstellung „Volez, Voguez, Voyagez“ nicht entgehen lassen. „Volez, Voguez, Voyagez“ ist eine Zeitreise durch die 160jährige Erfolgsgeschichte des Hauses Louis Vuitton, die von dem renommierten Modehistoriker und Leiter des neuen Pariser Modemuseums im Palais Galliera, Olivier Saillard kuratiert wurde. Für die opulente Optik verpflichtete Saillard den Opernregisseur Robert Carsen, der 2014 schon die Pariser Ausstellung „Der Impressionismus und die Mode“ gestaltet hatte und für die gelungene Extravaganz dieser Ausstellung sorgte.
Der Zimmermanns-Sohn Louis Vuitton war erst 14 Jahre alt, als er sich 1835 aus dem heimischen Jura nach Paris aufmachte. Während seiner Reise jobbte er für seinen Lebensunterhalt, weshalb es zwei Jahre dauerte, bis er in der französischen Hauptstadt ankam. Er fand eine Lehrstelle in der Rue Saint-Honoré, schon damals die Straße der Luxusadressen. Mit 33 Jahren machte sich Vuitton als Kistenmacher selbständig. Seine Verpackungen garantierten einen sicheren Transport, selbst für die fragilsten Objekte.
Was für eine geniale Idee, ein Material aus beschichtetem Canvas zu entwickeln und mit den eigenen Initialen als Logo zu versehen. Louis Vuitton gelang damit eine zeitgenaue Punktlandung: es waren die Anfänge der Haute Couture und deren unternehmungslustige Trägerinnen benötigten Koffer für jede Art des Reisens, ob mit der Eisenbahn, dem Automobil oder dem Überseedampfer.
Unfassbar, welche ausgefallenen Kundenwünsche Louis Vuitton bediente: XXL-Koffer für Kreuzfahrten, aufwendige Metallkoffer für Forschungsreisen oder maßgenaue Boxen für die Dirigentenstäbe und wertvollen Musikinstrumente eines Sammlers. Zwischen den historischen Exponaten entdecke ich immer wieder Neuzeitliches, wie zum Beispiel die 2014 von Nicolas Ghesquière entworfenen Beautycases. Diese Art der Präsentation unterstreicht die zeitlose Eleganz der Louis Vuitton-Kollektionen. Und ich freue mich umso mehr über meine Speedy. BvH
Auch Lauren Bacall, Greta Garbo und Katharine Hepburn waren Louis Vuitton-Fans
Info:
http://de.louisvuitton.com/deu-de/grand-palais/grand-palais#/home
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