Wer: Abigail Ahern, Interior-Designerin Wo: Maison et Objet, Paris Als…
Neues vom Salone del Mobile
Was: Messe Salone del Mobile
Wo: Mailand, Italien
Vom 17. bis 22. April war es wieder soweit: Der Salone del Mobile öffnete seine Pforten und Heerscharen internationaler Einkäufer, Designer, Architekten, Journalisten, Designfans sowie die Stars und Sternchen des Social Media stürmten das Mailänder Messegelände. Die Modemetropole Mailand hat sich längst zum Designmekka erhoben und der Salone del Mobile gilt Brancheninsidern als wichtigste Designmesse weltweit. Kein Wunder also, dass zwischen Möbel- und Modeindustrie Allianzen geschmiedet werden: Ein absoluter Eyecatcher ist die inzwischen erweiterte Kooperation zwischen dem Fashionbrand Dolce & Gabbana mit dem Küchengerätehersteller Smeg. Die farbenfrohe Welt des italienischen Design-Duos ergießt sich über die gesamte Smeg-Palette und herausgekommen sind kunterbunte und wild gemusterte Kühlschränke, Wasserkocher, Dunstabzugshauben.
Aber nicht nur das Messegelände Rho Fiera Milano ist Anziehungspunkt während des Salone del Mobile. Die ganze Stadt erliegt dem Sog dieses Designhappenings, was Branchen, die auch nur ansatzweise mit Design zutun haben, auf den Plan ruft. Darunter auch die Automarke Audi mit großem Auftritt inmitten der Mailänder Innenstadt. Luxusbrands wie Louis Vuitton und Hermès mieten elegante Palazzi, in denen sie ihre Home Collections präsentieren. Auch klassische Möbelmarken wie das skandinavische Label Gubi haben längst erkannt, das es die mediale Aufmerksamkeit steigert, wenn man – anstatt in einer der Messehallen – im gediegenen Ambiente eines Palazzo die eigene Kollektion präsentiert. Bottega Veneta zeigt seit drei Jahren seine Home Collection in dem im 18. Jahrhundert erbauten Palazzo Gallarati Scotti auf der Via Borgospesso. Einen Abstecher zu dieser extravaganten Location kann ich jedem Mailand-Besucher nur empfehlen.
Das besondere an diesen Palazzi ist nicht nur die üppige Ausstattung: Stuckverzierte Decken, barocke Malereien, verschwenderisches Dekor, beeindruckende Murano-Lüster sind die Zeitzeugen einer längst vergangenen Epoche, an deren Türen der normale Besucher meist vergeblich klopft. Diese Locations – manche noch in Privatbesitz oder unter der Obhut von Stiftungen – sind oft nur im Rahmen besonderer Events dem Publikum zugänglich. Prunkräume, wie die hier gezeigten, ziehen mich immer in einen ganz besonderen Bann. Mit dem Ergebnis, dass sie einen (mich ;-)) vom Wesentlichen leider auch ablenken. Denn etwas Neues, Bahnbrechendes oder gar Preisverdächtiges gab es bei den Ausstellern nicht zu entdecken.
Parallel zum Salone del Mobile findet in der Gegend rund um die Via Tortona die Parallelveranstaltung Fuori Salone statt, auf der der internationale Designer-Nachwuchs seine Entwürfe präsentiert. Hier werden ehemalige Fabrik- und Lagerhallen, versteckte Hinterhöfe und Lofts zu temporären Ausstellungs- und Partylocations. Die Veranstaltung hat mittlerweile Kultstatus und gleicht einer vielversprechenden Kontaktbörse: Hier wurden schon etliche junge Talente von etablierten Designern vom Fleck weg engagiert.
Alle zwei Jahre – so auch 2018 – werden zudem mit der EuroCucina die aktuellen Küchentrends gezeigt. Und der Salone del Bagno präsentierte die Neuheiten im Badbereich. Sowohl in Küche als auch im Bad war – wie schon in den Vorjahren – ganz klar Holz das Trendmaterial. So ist die Vollholzküche längst keine Ausnahmeerscheinung. Sehr schick finde ich den aufgelockerten Look, in dem Holz mit Marmor oder Naturstein kombiniert wird. Beginnen wir bei der EuroCucina: Während deutsche Hersteller wie Nolte und Leicht diesem Trend eher zögerlich folgen, gibt es unter den vorwiegend italienischen Anbietern keinen, der auf Holz verzichtet. Die Fingerabdrücke absorbierende Hochglanzfront spielt nicht mal mehr eine Nebenrolle. Holz ist eindeutig der Star, wovon Firmen wie Team7 oder Riva1920, die schon immer auf das Naturmaterial gesetzt haben, profitieren. Und zwar gerne rau und haptisch im Naturton der jeweiligen Holzart. Die klassischen Marmorfarben schwarz und weiß, aber auch grün oder braun erobern die Küchenwelt. Und das sieht mega (!!!) schick aus.
Fazit Salone del Mobile:
Obwohl der 57. Salone del Mobile – mit 1.841 Ausstellern in 22 Hallen und 434.509 Besuchern – ein Plus von 17 % vermelden konnte, fehlte mir das Innovative. Holz ist aus Bad und Küche nicht mehr wegzudenken. Stardesigner Matteo Thun, der für Riva1920 den Tisch ‚Icon‘ designte, sagte mir: „Holz ist die Antwort auf das lieblose minimalistische Design der 90er Jahre.“ Ich finde, er hat Recht. BvH
Die neuen Sofas
Nicht viel Neues am Mailänder Design-Firmament
Küchen sind jetzt grau
Der neue Look für’s Bad
Folgt mir in die Mailänder Palazzi…
Kontakt Salone del Mobile
Noch mehr MyStylery Design- und Interior-Stories findest Du hier.