Ein perfekter Tag auf Fischland-Darß


Urlaub in Deutschland
Was: Meine persönlichen Lieblings-Tipps für Sightseeing und mehr auf der Ostsee-Halbinsel
Wo: Ahrenshoop, Fischland-Darß

MyStylery auf Fischland-Darß

Das ist Fischland-Darß:

MyStylery auf Fischland-Darß

45 kilometerlanger, feinster Sandstrand, gesäumt von herrlicher Dünenlandschaft

Ich hatte schon viel gehört und gelesen über die Halbinsel Fischland-Darß, der beliebten Urlaubsregion im Norden Deutschlands, einer – nicht nur bei Berlinern – sehr angesagten Wochenenddestination, keine zweieinhalb Autostunden von der Hauptstadt entfernt. Da ich dieses Jahr meine Reisepläne ins europäische Ausland coronabedingt allesamt gekippt habe, war es nun endlich soweit: Auf an die Ostsee, genauer gesagt, auf nach Ahrenshoop, einem pittoresken Dorf in der Inselmitte.

MyStylery auf Fischland-Darß

Haus unter Reet mit Aussicht aufs Meer

Schon Ende des 19. Jahrhunderts lockte Ahrenshoop zahlreiche Künstler, darunter die Maler Elisabeth von Eicken, Anna Gerresheim, Oskar Frenzel und Paul Müller-Kaempf. Sie gründeten auf dem Darß eine Künstlerkolonie, die weitere Kunstschaffende, Literaten und Bildhauer auf die 45 Kilometer lange Halbinsel zog. Auch heute ist Ahrenshoop ein Ort der Kunst, mit zahlreichen Galerien, dem Kunstmuseum und den Kunstkaten, was wiederum die magnetische Anziehungskraft erklärt, die Ahrenshoop auf VIPs sämtlicher Couleur ausübt: Ob BossHoss-Sänger Alec Völkel, das Schauspieler-Ehepaar Anna Loos und Jan Josef Liefers oder Bundespräsident a.D. Joachim Gauck, sie alle lieben den neuen Hotspot an der Ostseeküste. Die frische Seeluft, die breiten Strände, die einzigartige Insellage mit der Ostsee auf der Westseite und der Darß-Zingster Boddenkette auf der Ostseite begeisterte auch mich.

MyStylery auf Fischland-Darß

Rechts flankiert von der Ostsee, links von der Darß-Zingster Boddenkette; Im Vordergrund Hotel „Namenlos“

In Ahrenshoop ist die Halbinsel so schmal, das man bequem vom Bodden zur Seeseite zu Fuß laufen kann. Oder man radelt die 28,5 Kilometer lange Strecke vom Wilden Weststrand bis zum historischen Darßer Leuchtturm im Norden, vorbei an traumhaften Landschaften bis hoch nach Prerow oder Zingst. Das Fahrradfahren erfreut sich hier aus gutem Grund großer Beliebtheit. Wer lieber durch den 786 Quadratkilometer großen Nationalpark mit dem Darßer Urwald wandert, am Strand ausreitet oder das Standup-Paddling im Meer trainieren möchte, findet auf Fischland-Darß die optimalen Bedingungen. (SUP-Verleih zum Beispiel am Strandübergang acht in Ahrenshoop, 22 Euro die Stunde).

Fischland-Darß

Der 786 Quadratkilometer große Nationalpark auf Fischland-Darß – auch im Herbst ein lohnenswertes Ziel (Foto: Internet)

Auch kulinarisch hat der Darß einiges zu bieten. Ein opulentes Frühstück genieße ich im Strandkorb und mit Blick aufs Meer von der Terrasse meines Hotels „The Grand“ in Ahrenshoop, das übrigens über eine großartige Rooftopbar mit Rundumaussicht verfügt. Die perfekte Adresse für Sundowner und ein Glas des spanischen Rosés „Esmeralda“ (10 Euro) – In Zeiten von Corona derzeit nur mit Reservierung möglich; wer mag, bleibt hier zum Dinner und lässt sich von den coolen Köchen und ihren „Wilden Töpfen“ verwöhnen. Da Seeluft bekanntlich den Appetit anregt, bin ich am Nachmittag bereit für den köstlichen, hausgemachten Kuchen in „Die Mühle“. Idyllisch gelegen in einem großen Garten, bestelle ich unter der Beobachtung von neugierigen Schafen Pflaumenkuchen vom Blech und „Landlust“-Apfelschorle. In der kalten Jahreszeit sitzt man gemütlich im großen Gastraum der Mühle. Freunde der asiatischen Küchen werden den hippen „Herrn Hoshi“ lieben, das einzige, fernöstliche Restaurant der Insel und ein echter Spot für Gourmets. Dort speist man vorzüglich Tom Kha Gai-Suppe (12 Euro), gefolgt von Kabeljaufilet (28 Euro); den Blick aufs Meer und auf den Sonnenuntergang gibt’s gratis dazu.

MyStylery, Herr Hoshi Ahrenshoop

Sonnenuntergang auf der Dachterrasse des hippen „Herrn Hoshi“…

MyStylery, Herr Hoshi Ahrenshoop

…wo wir Jakobsmuscheln, Garnelen mit Babyspinat, Trüffel und Wokgemüse und Tataki, Rinderrücken mit Soja-Ingwerbrühe geschlemmt haben

Was mir in Ahrenshoop besonders gefällt, sind die vielen Häuser unter Reet inmitten hübscher Gärten, die dem Ort eine anrührende Romantik verleihen. Dabei ist die Architektur hier sehr individuell, weit ab vom Mainstream à la Kampen auf Sylt. Wer über die Dorfstraße in Ahrenshoop schlendert, vorbei an den einladenden Cafés und kleinen Geschäften, dem wird deutlich, dass die Insel nichts Uniformes hat. Hier herrscht ein lässiger, ungezwungener Lifestyle. Dieses Unprätentiöse ist vermutlich das Geheimnis, warum Ahrenshoop und der Darß für viele ein Sehnsuchtsort ist und bleibt. BvH

MyStylery auf Fischland-Darß

Sonnenuntergänge wie im Süden

Info Fischland-Darß:

Hoch im Norden – in Mecklenburg-Vorpommern – liegt die Ostsee-Halbinsel Fischland-Darß zwischen Rostock und Stralsund (Grafik: Internet)

Shopping in Ahrenshoop:

MyStylery auf Fischland-Darß

Fertig zum Einkaufsbummel…

MyStylery auf Fischland-Darß

…in der Dorfstraße von Ahrenshoop…

MyStylery auf Fischland-Darß

Die Institution von Ahrenshoop ist die „Bunte Stube“: Seit neunzig Jahren ist die rot-weiße Bauhausarchitektur Treffpunkt für Künstler und Kulturfans, die in dem gutsortierten Buchhandel Bestseller- oder Regionalliteratur erwerben, die Tageszeitung oder Kunsthandwerk

MyStylery auf Fischland-Darß

In der „Wohndiele“ finde ich Schönes für mein Berliner Zuhause

Essen in Ahrenshoop:

MyStylery auf Fischland-Darß

Auf einen Tee in „Die Mühle“…

MyStylery auf Fischland-Darß

Hier wird Bio serviert…zum Beispiel yummy Pflaumenkuchen vom Blech mit frisch(!)geschlagener Sahne und einem mmmhhhh-Apfelsaft „volle Pulle Heimat“…Nix mit Cola & Co  😉

MyStylery auf Fischland-Darß, The Grand in Ahrenshoop

Beste Chill-out-Location? Die Dachterrasse des Hotels „The Grand“ …

MyStylery auf Fischland-Darß, The Grand in Ahrenshoop

…mit Rundumblick auf Bodden und Ostsee

MyStylery auf Fischland-Darß

Kein Urlaub am Meer ohne fangfrischen Fisch: „Matjes nach Hausfrauenart“ oder ein köstliches Zanderfilet esse ich am liebsten im „Räucherhaus“…

MyStylery auf Fischland-Darß

…Für Räucherfisch gehe ich in den nebenan liegenden, urigen Imbiss „Zur Reuse“, einem echten Insidertipp

MyStylery auf Fischland-Darß

Im Hafen Althagen legen die berühmten Zeesenboote mit ihren markanten, braunroten Segeln ab. Seit 2018 zählt das Zeesenboot-Segeln zum Unesco Weltkulturerbe. Die Turns starten täglich ab 10 Uhr (Fahrtzeit: 1,5 Stunden, Tickets: Kinder 8 Euro, Erwachsene 15 Euro, Mai bis Oktober). Gut zu wissen: Der Begriff „zeesen“ leitet sich von der – heute nicht mehr praktizierten – Fangtechnik ab. Dabei wurden die Segel gegen den Wind gestellt, das Boot segelte somit quer zum Wind und zog dabei ein großes Netz hinter sich her.

Übernachten auf Fischland-Darß:

MyStylery auf Fischland-Darß, The Grand in Ahrenshoop

Zum Beispiel in „The Grand“ in Ahrenshoop…

MyStylery auf Fischland-Darß

…von hier aus genießt man aus vielen Zimmern den Blick auf die Ostsee

MyStylery auf Fischland-Darß

Neben diversen Hotels finden sich auch hübsche, privatgeführte Pensionen und Ferienwohnungen, zum Beispiel im malerischen Otty-Kaysel-Haus, einem der Gründerhäuser der einstigen Künstlerkolonie Ahrenshoop, gelegen in einem verwunschenen Garten und heute noch in Familienbesitz

Kunst und Architektur auf Fischland-Darß:

MyStylery auf Fischland-Darß

Kunst in kunstvoller Architektur: Im Kunstmuseum von Ahrenshoop werden überwiegend Künstler mit regionalem Bezug und zur Geschichte des Ortes gezeigt

MyStylery auf Fischland-Darß

Eine der berühmten Kunstkaten

MyStylery auf Fischland-Darß

Die Schifferkirche von Ahrenshoop, die aussieht, wie der Bug eines Bootes

MyStylery auf Fischland-Darß

Sind wir denn hier in Schlumpfhausen?

MyStylery auf Fischland-Darß

Hier könnte ich sofort einziehen: Romantische, reedgedeckte Häuser in Ahrenshoop auf Fischland-Darß

MyStylery auf Fischland-Darß

Motive wie gemalt…hier nochmal „Die Mühle“ in Ahrenshoop aus anderer Perspektive

MyStylery auf Fischland-Darß

Tschüß, Fischland-Darß! Leider heißt es Abschied nehmen für MyStylery. Die gute Nachricht: Ich komme wieder!

There are 2 comments for this article
  1. at 21:27

    Wunderschön. Ich kenne Ahrenshoop gut, wir urlauben dort seit 2005, damals war es für Bayern noch ein absoluter Geheimtipp. Das Häuschen auf dem drittletzten Foto von unten ist in „unserer“ Straße. Tatsächlich hatte ich vor seinem Verkauf sogar das Exposé hier liegen, aber es war einfach unglaublich teuer – selbst ohne die Restaurierung.

    Liebe Grüße,

    Susi aka Texterella.

    • at 11:14

      Hallo Susi, ja, ich habe Ahrenshoop auch erst im letzten Sommer für mich entdeckt. Das Schöne liegt oft direkt vor der Haustür. Man muss es nur „sehen“. Liebe Grüße von Birgit

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