Ein perfekter Tag in New York


Was: Christmas Shopping in New York
Wo: New York, USA

Hausfassade

So prächtig: Die Fassade des Nobelkaufhauses „Saks“ auf der 5th Avenue erstrahlt wie eine Hollywoodkulisse

Zum Christmas Shopping nach New York? Wer träumt nicht davon! Einmal die 5th Avenue in weihnachtlichem Lichterglanz erleben und sich an den üppig dekorierten Schaufenstern der Luxusläden die Nase plattdrücken. Einmal durch den winterlichen Central Park spazieren und beim Maroni-Mann eine Tüte mit heißen Kastanien erstehen. Einmal auf der Eisbahn am Rockefeller Center Schlittschuhe leihen und zum Sound von Jingle Bells ein paar Runden drehen. Und dabei den wohl berühmtesten Weihnachtsbaum der Welt bestaunen, der zwanzig Meter hoch und mit 45.000 Led-Lampen geschmückt, ganz Midtown-Manhattan zum Leuchten bringt.

Weihnachtsbaum am Rockefeller Center

Das Rockefeller Center mit dem wohl berühmtesten Weihnachtsbaum der Welt und sicher auch dem glamourösisten. Wer es vor Heiligabend nicht mehr nach New York schafft, hat bis in die erste Januarwoche hinein täglich ab 17.30h Gelegenheit, den 20 Meter hohen Koloss zu bestaunen

Für mich ist der Traum dieses Jahr in Erfüllung gegangen, und es gab ein Wiedersehen mit New York, einer meiner absoluten Lieblingsstädte. Momentan überschlagen sich diverse Reiseveranstalter mit günstigen Flügen oder pauschalen Angeboten, nachdem das touristische Einreiseverbot seit dem 8. November 2021 ausgesetzt wurde (dazu unten mehr). Die Hotels in New York sind zwar teuer wie eh und je – obwohl die New Yorker happy sind, nach coronabedingtem Lockdown die Touristen in Big Apple wieder willkommen zu heißen. Meinen Hoteltipp für die Stadt, die niemals schläft, verrate ich Dir am Ende dieses Beitrags. Denn nach anstrengendem Shoppen und kilometerlangem Herumlaufen möchte man am Ende des Tages – und vielleicht auch mal zwischendurch – die Füße hochlegen und entspannen. Zuerst zeige ich Dir jedoch, was in NYC gerade so angesagt ist, und was man als Shopping-Victim auf keinen Fall verpassen sollte.

Bergdorf Goodman: Für manch einen ist dies der Eingang zum Paradies … und die überbordenden Schaufenster wecken Sehnsüchte

Ums gleich vorweg zu sagen, die Pandemie hat auch in New York ihre Spuren hinterlassen. Auf der Madison Avenue – für mich neben der 5th Avenue immer ein alternatives Muss – haben etliche Läden aufgegeben bzw. geschlossen. Das nagt ein wenig am ursprünglichen Flair. Auch auf der 5th Avenue hatte ich den Eindruck, dass die hemmungslose Dekadenz früherer Zeiten einer gewissen Bescheidenheit gewichen ist. Vielleicht ist das aber auch nur der Ausdruck eines neuen Understatements, womit das Edelkaufhaus Bergdorf Goodman und seine diesjährigen Schaufenster-Dekorationen gleich den Beweis geliefert hätten. Trotzdem ist dieser luxuriöse Shoppingtempel nach wie vor irre elegant. Insbesondere, wenn man deutsche Maßstäbe gewöhnt ist.

It’s Christmas Time, Baby!

Ein absoluter Garant für weihnachtliche Opulenz sind die beiden Flagship-Stores von Ralph Lauren auf der  Madison Avenue (867 Madison Ave/72nd Street). Die Tür geht auf und (nach der Kontrolle von Impfnachweis und dem Tragen einer Maske) heißt es nur noch, „Willkommen im Weihnachtswunderland“. Selbst, wenn man kein Fan des Labels ist, taucht man gerne ein in die gediegene Welt des Mister Lauren, in der das herrenhausähnliche Ambiente mit dunklen Holzvertäfelungen, schweren Ledermöbeln vor knisterndem Kaminfeuer, zwischen haushohen Tannenbäumen und dem schönen Schein von Kerzenlicht, so vortrefflich in Szene gesetzt wird. Ehrlich? Ich find’s herrlich.
Gleich gegenüber das Pendant für die Ladies, alles etwas heller, aber nicht minder elegant und genauso teuer wie die Herrenabteilung. Nach diesen Eindrücken brauche ich etwas zu trinken. Das hat Ralph kommen sehen, denn seit kurzem lädt „Ralph’s Coffee“ im selben Gebäude und im dazu passenden Preissegment zu kleinen Snacks und Getränken. Cheers!

Das bin ich in meinem geliebten New York am Washington Square Park

Nach einem Tag in Uptown Manhattan nehme ich mir mindestens ein, zwei Tage Zeit für Downtown Manhattan, wobei mich der einst so gehypte Meatpacking District dieses Mal nicht so gepackt hat. Auch hier liegen coronabedingt einige Ladenflächen brach. Dennoch gibt es über einen erfreulichen Neuzugang zu berichten: Der private Memberclub „Soho House“ bietet sein geniales Einrichtungskonzept nicht mehr nur im Online-Shop an, sondern seit 19. November ‘21 nun auch auf der 401 West 14th Street. Nichts wie hin!

Das gilt übrigens auch für die Lower East Side, der ich zugegebenermaßen früher keine große Beachtung schenkte. Nun wollte es der Zufall, dass ich hier mein Hotel „The Ludlow“ in der gleichnamigen Straße gebucht hatte. Da geht man ahnungslos vor die Tür und stellt fest, mitten drin im derzeit angesagtesten Viertel der Stadt zu sein. Cool? Sehr cool!

Mein Zimmer, der Outdoorbereich und die Fassade des „The Ludlow Hotel“ auf der angesagten Lower East Side

Besonders begeistert haben mich die Straßen Prince, Spring und Mercer Street links vom Sara D. Roosevelt Park und rechts davon die Broome, Orchard, Stanton und nicht zuletzt die Ludlow Street. In vielen der sanierten, roten Backsteingebäude – den sogenannten red brick houses – haben sich Galerien, Restaurants, Cafés, Bars und individuelle Shops wie „Self Edge“ (157 Orchard Street) etabliert, wo sich der modeaffine Gentleman mit dem japanischen Jeansbrand „Iron Heart“ einkleidet. Ladies lieben „Kallmeyer“ (83 Orchard Street), ein New Yorker Label, für dessen „cleane“ Cashmere- und vegane Lederkollektion ich mein Sparschwein hätte plündern mögen. Die Lower East Side ist somit DIE neue Hood, die nicht nur die junge Generation magisch anzieht.

Hier sind Warteschlangen Teil des Erfolgskonzepts: Ob im angesagten Klamottenladen „Aimé Leon Dore“ (214 Mulberry Street), der „Prince Street-Pizza“ (27 Prince Street) oder im für seine Sandwiches berühmten „Katz’s Delicatessen“ (205 East Houston Street)

Am Abend ging‘s dann doch nochmal Richtung Midtown. Ich hatte von Berlin aus Tickets für das Theaterstück „To kill a Mockingbird“ gekauft, und freute mich, den Cast rund um den beeindruckenden Jeff Daniels live auf der Bühne des legendären Shubert Theatres zu erleben. Ich war begeistert! Es war ein beeindruckender Theaterabend, ein bewegendes, thematisch immer noch aktuelles Stück mit großartigen Protagonisten.

Broadway-Must-See: Harper Lee’s „To kill a mockingbird“ am Shubert Theatre mit dem herausragenden Jeff Daniels in der Hauptrolle. Tickets unter telecharge.com

Auf dem Weg zurück zum Hotel haben wir dann noch einen Abstecher ins „The Odeon“ gemacht. Eine Brasserie am West Broadway, in der der Göttergatte und ich schon in den Neunzigern gerne und gut gegessen haben. Wir wurden nicht enttäuscht. Essen und Service waren gut, wenn nicht sogar besser denn je. Denn ja, es gibt sie, die zuverlässigen Konstanten in dieser Stadt, die einfach da sind, auch wenn alles um sie herum den Anschein erweckt, sich stets neu zu erfinden. bvh

Über 30 der besten New Yorker Restaurants haben in der Pandemie die Idee der „Outdoor Villages“ entwickelt – darunter auch „The Odeon“ – in denen die Bewirtung draußen stattfindet. Bei der Gestaltung waren einige besonders kreativ, von der Almhütte bis zur Yurte ist alles dabei

Das Empire State Building leuchtet in der Weihnachtszeit in festlichem Rot und Grün

Inside Bergdorf Goodman: Übrigens, ab Thanksgiving, dem amerikanischen Erntedankfest, das am vierten Donnerstag im November gefeiert wird, purzeln überall die Preise durch teils kräftige Rabattaktionen

Der Flagship Store von Ralph Lauren auf der Madison Avenue. Alles für den Gentleman auf vier Etagen!

… und gegenüber befindet sich das Pendant für die Ladies. Die Tür geht auf und man man wird empfangen von einer rauchenden Feuerstelle …

Im Café „Ralphs Coffee“ sammelt die erschöpfte Kundschaft bei einem Heiß- (oder Kalt-) Getränk neuen Einkaufswillen und die dafür nötige Energie …

… was auch am Ralph Lauren Food Truck beim Rockefeller Center möglich ist …

… wo man sich nach dem Schlittschuhlaufen stärken kann!

Die New Yorker Cartier-Dependance auf der 5th Avenue ist an sich schon ein Geschenk

Besuch bei einer New Yorker Freundin: Diesen unfassbar beeindruckenden Blick aus ihrem Appartment im 57. (!) Stock muss ich einfach mit Dir teilen!

Übernachten in New York

Zum Beispiel im „The Ludlow“ in der gleichnamigen Straße auf der Lower East Side (Zimmer ab 449 Euro). In der stylischen Hotellobby habe ich vor dem gemütlichen Kamin gefrühstückt, was deutlich preiswerter ist, als die Übernachtung

Anreise nach New York

Blick von der Dachterrasse The Ludlow

Ich bin mit der Lufthansa nach New York/Newark Airport geflogen (Flüge ab 390 Euro, Economy Plus ab 674 Euro). Vorm Abflug wurde sowohl von der Airline als auch von den US-Behörden mein Corona-Impfzertifikat überprüft. Neben der vorab genehmigten Esta-Einreiseerlaubnis (Online-Verfahren) muss man eine vollständige Impfung nachweisen, die nicht älter ist, als sechs Monate, ebenso einen tagesaktuellen PCR-Test sowie „Documents of Disclosure“. Bestimmungen, die Mitte November Voraussetzung für die Einreise waren und momentan täglich wechseln können

Die Lower East Side und ihre hübschen „red bricks“

Pop up Stores auf dem Gehsteig: Ein neues Hundehalsband, ein schöner Raumduft … alles made in NYC

Ziehen mich magisch an: „Delis“ in New York

Gewusst wie: Improvisierte Galerie am Bauzaun

Hochwertigen Mode- und Echtschmuck findest Du bei Alexis Bittar (65 Prince Street)

Ganz schön abgefahren: Schuhkreationen von John Fluevog (67 Prince Street). Die Frage ist nicht, ob man auf den Dingern laufen kann, sondern wie … ;-)))

Bei „Reddy Soho“ gibt es tierische Accessoires für den geliebten Vierbeiner (125 Prince Street)

Schöner Laden mit schöner Kollektion: „Kallmeyer“ in der Orchard Street

Eine köstlicher als die andere: Die kunstvollen Kuchenkreationen des „Little Cupcake Bakeshop“ (30 Prince Street)

Ich habe mich sehr gefreut, die beiden Künstlerinnen Cajsa von Zeipel (Mitte) und Colette Lumière (rechts) in der Galerie von Sophie Morner (73 Allen Street) vor ihrem gemeinsamen Projekt zu treffen, das New York-Ikone Colette zeigt, wie sie sich als junge Künstlerin inszenierte

Die Bar im Restaurant „Sant Ambroeus“ (265 Lafayette Street). Gutes, italienisches Essen, hippes Publikum

Neu im Meatpacking District: Der schicke Einrichtungsladen „Soho Home Studio“ (unten). Danach geht’s zum Lunch ins „Pastis“ (52 Gansevoort Street)

Radfahrer in Manhattan auf teils eigens eingerichteten Radspuren – vor wenigen Jahren noch undenkbar, jetzt unverzichtbar. Gut so!

Weitere Reisestories findest Du hier.

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