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Von Rubens bis Makart – Ausstellung in der Wiener Albertina
Was: Die Sammlungen des Fürstenhauses Liechtenstein
Wo: Albertina, Wien
Wien ist mir ja, wie Ihr wisst, immer eine Reise wert! Gerade zeigt die Albertina weit über einhundert herausragende Gemälde und Skulpturen aus den exquisiten Sammlungen des Fürstenhauses Liechtenstein (bis 10. Juni) – prachtvolle Alte Meister von Rubens bis Makart. Ein guter Grund, die Donaumetropole zu besuchen. Für einen ersten Eindruck (und für diejenigen, die es nicht nach Wien schaffen) zeige ich hier eine Auswahl der schönsten Exponate.
Die prachtvollen Sammlungen des Fürstenhauses Liechtenstein zählen mit jenen des britischen Königshauses zu den bedeutendsten und größten Privatsammlungen der Welt. Sie vereinigen imposante Skulpturen und Gemälde der Frührenaissance und des Barocks von Adriaen de Vries, Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck. Großartige Arbeiten der italienischen und französischen Künstler Giambologna aka Giovanni da Bolgna, Giovanni Antonio Canal genannt Canaletto und Hyacinthe Rigaud; Meisterwerke des Wiener Biedermeiers von Friedrich von Amerling und Ferdinand Georg Waldmüller sowie erlesene Gemälde der Hans Makart-Zeit.
Das ursprünglich österreichische Adelsgeschlecht derer Liechtenstein verfügte im Mittelalter in Niederösterreich und Mähren über umfangreiche Besitzungen. 1599 konvertierte Karl I. von Liechtenstein vom Protestantismus zum Katholizismus. 1608 wurde er in den erblichen Fürstenstand erhoben und legte damit den Grundstein für den Aufstieg des Hauses Liechtenstein. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die in verschiedenen fürstlichen Schlössern und Palästen aufbewahrten Sammlungen in das Wiener Stadtpalais gebracht.
Vor 300 Jahren, im Jahr 1719, erhob Kaiser Karl VI. die benachbarten Besitztümer Vaduz und Schellenberg zum Reichsfürstentum. Liechtenstein wurde ein eigenständiger Staat innerhalb des Heiligen Römischen Reiches. Ab 1807 ließ Johann I. von Liechtenstein die umfangreiche Bildergalerie vom Wiener Stadtpalais in das vor den Stadtmauern gelegene Gartenpalais überführen. 1810 machte das Haus Liechtenstein seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich, fünf Jahre nach Herzog Albert, dem Gründer der Albertina.
Schon ein Jahr davor kämpfte Fürst Johann I. von Liechtenstein an der Seite des Generalissimus Erzherzog Carl in der Schlacht von Aspern (1809). Er ließ diesen ersten Sieg gegen die Truppen Napoleons von Johann Peter Krafft in einem monumentalen Gemälde festhalten (heute als Dauerleihgabe der Fürstlichen Sammlungen in den Prunkräumen der Albertina).
Fürst Alois II. und sein Sohn Johann II. wurden im 19. Jahrhundert zu den größten Auftraggebern und Sammlern des Wiener Biedermeiers. Hunderte Gemälde von Waldmüller, Fendi, Amerling und Rudolf von Alt in den Wiener Sammlungen gehen auf Schenkungen Johanns II. zurück. Den Ersten Weltkrieg und das Ende der Habsburger Monarchie überstanden die Sammlungen des Hauses Liechtenstein unbeschadet. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs wurden sie in das neutrale Fürstentum Liechtenstein in Sicherheit gebracht.
In den Zeiten wirtschaftlicher Bedrängnis und der Enteignungen nach der Teilung Europas in Ost und West wurden viele Gemälde veräußert, darunter Hauptwerke von Leonardo, Canaletto und Rubens. Erst unter Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein wuchs die Sammlung wieder in einem beträchtlichen Umfang. Mit den schönsten und bedeutendsten feiert die Albertina im Palais Herzog Alberts und Erzherzog Carls, die mit dem Haus Liechtenstein einst so enge Beziehung pflegten, den 300. Geburtstag des Fürstentums.
Text: Albertina Wien
Fünf Jahrhunderte Kunstgeschichte
Kontakt Albertina:
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