Veronica Ferres: „Ingwer ist meine Allzweckwaffe.“


Wer: Veronica Ferres, Schauspielerin
Wo: Berlin

Veronica Ferres MyStylery Meet me for tea Interview

Veronica Ferres und ich bei einer entspannten Tasse Tee in der Lobby eines Berliner Hotels – unseren Tee genießen wir aus handbemalten Kurland-Tassen von KPM

Es ist Valentinstag. Veronica Ferres sitzt in der Lobby eines Berliner Hotels und zeigt mir Handyfotos, auf denen zwei riesige Rosensträuße zu sehen sind. „Von meinem Mann“, verrät sie und strahlt. Veronica Ferres zählt zu Deutschlands prominentesten Schauspielerinnen und ist der Star zahlreicher TV- und Filmproduktionen. Seit sechs Jahren ist die 54-Jährige mit dem Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer verheiratet. Mit ihm und Tochter Lilly lebt sie in München.

Veronica Ferres und MyStylery, Meet me for tea-Interview

Trotz ihres vollen Kalenders nimmt sich Veronica Ferres Zeit für unser Wiedersehen und das Meet me for Tea-Interview

MyStylery: Glückwunsch, Veronica. Du hast kürzlich mit Oscarpreisträger Gary Oldman den Drogen-Thriller „Dreamland“ gedreht. Geht damit der Traum von Hollywood in Erfüllung?
Veronica Ferres: Hollywood war nie meine Priorität. Trotzdem habe ich seit der Oscar-Nominierung für ‚Schtonk!‘ in dreiundzwanzig englischsprachigen Produktionen gespielt. In Los Angeles gehe ich zu jedem Casting. Meistens klappt es nicht. Hier hat es geklappt und ich freue mich.
MS: Viele deutsche Schauspieler träumen von einer Karriere in den USA. War das der Grund, weshalb Du 2016 nach Los Angeles gezogen bist?
VF: Wenn man in Amerika dreht, wird das hier eher kritisch gesehen. Es signalisiert, dass man für den deutschen Markt nicht verfügbar ist. Wir wollten 2016 mit unserer Tochter nochmal für eine längere Zeit im Ausland leben, bevor sie in Deutschland in die Oberstufe gekommen ist, wo sie ja letztes Jahr ihr Abitur gemacht hat. Und da unser Sohn zu dem Zeitpunkt in Los Angeles studierte, haben wir alle unter einem Dach gewohnt.

Veronica Ferres und MyStylery, Meet me for tea-Interview

Mit Veronica gibt es immer etwas zu lachen – wir kennen uns seit mehr als 20 Jahren

MS: Wie sympathisch, dass Du von Carstens Kindern als Deinen Söhnen sprichst.
VF: Sie sagen auch Mutter zu mir.
MS: Wirklich?
VF: Ja. Sie lieben mich. Und ich sie. Meine Tochter ist im wahrsten Wortsinn mein Bauchkind, die beiden Jungs sind meine Herzenskinder.
MS: Das war nicht immer so.
VF: Ja, anfangs war es schwierig. Da steht wohl jede Patchworkfamilie vor großen Herausforderungen.

Veronica Ferres und MyStylery, Meet me for tea-Interview

„Supermodell statt Superweib? Irgendwann habe ich mich so akzeptiert, wie ich bin“, erzählt Veronica Ferres im Interview mit Mystylery

MS: Kinder tun sich schwer, den neuen Partner zu akzeptieren. Wie hast Du es geschafft, die Söhne von Dir zu überzeugen?
VF: Indem ich offen über meine Gefühle gesprochen und deutlich gemacht habe, dass mich bestimmte Dinge verletzen. Beide haben über die Jahre einen großen Respekt entwickelt und gesehen, dass ich eine hart arbeitende und doch warmherzige Frau bin.
MS: Sie waren zu dem Zeitpunkt ja auch schon fast erwachsen.
VF: Ich glaube, dass Kleinkinder offener sind, als Kinder in der Pubertät.
MS: Pubertierende Kinder sind Wesen für sich, immer auf der Suche nach sich selbst.
VF: Du sagst es. Meine Tochter ist achtzehneinhalb (lacht). Das wichtigste ist, Kinder in ihren Talenten zu bestärken, ihnen so viel Liebe zu geben, dass sie in der Erde verwurzelt sind und trotzdem die Flügel und den Mut haben, die Welt zu erkunden. Ich lerne dabei übrigens mehr Dinge von meiner Tochter, als sie von mir.

Veronica Ferres und MyStylery, Meet me for tea-Interview

Ich erlebe eine entspannte Veronica Ferres, die ganz bei sich ist. Und obwohl sie eigentlich nichts privates im Interview preisgeben möchte, gewährt sie dann doch Einblicke

MS: Du warst als junge Frau deutlich mehr Veronica als heute. Waren Diäten damals ein Thema?
VF: Ich war und bin ein Genießer und wollte gleichzeitig dünn sein. Supermodell statt Superweib. Irgendwann habe ich mich so akzeptiert, wie ich bin. Das Zusammenleben mit meinem Mann hat mich zudem geprägt. Er ist Marathonläufer, der jeden Tag sportlich aktiv ist. Und meine Tochter auch. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als mitzumachen. Ich trainiere regelmäßig ‚Black-Bike‘, eine Art Spinning, wo ich eine Stunde in den Pedalen stehe, zusammen mit dreißig anderen Frauen in einem abgedunkelten Raum. Und ich trainiere täglich mit der App ‚8fit‘, ein Training basierend auf Eigengewicht. Das ist gut für die Arme und das Glücksgefühl.
MS: Du sagst, jahreszeitliche Ernährung ist Dir wichtig.
VF: In den USA habe ich Kohl entdeckt, ‚Kale‘, dort ein riesen Thema. Plötzlich sind Gemüsesorten angesagt, die total out waren, wie Rote Beete. Unsere Großeltern lebten mit den Jahreszeiten. Heute sind Himbeeren für unsere Kinder nichts Besonderes. In meiner Kindheit gab es sie nur im Spätsommer, wenn wir sie von den Sträuchern gepflückt haben.

Veronica Ferres liebt Tee

MS: Kochst Du selber?
VF: Ja. Wenn ich nicht drehe, bin ich tagsüber in meinem Produktionsbüro und am Abend versammelt sich die Familie zum gemeinsamen Essen zu Hause. In den Semesterferien sind auch die Söhne dabei. Der Ältere hat in Oxford studiert und ist heute selbstständig. Der Jüngere studierte in Pasadena Design und macht in LA noch ein Aufbaustudium.
MS: Und Du trinkst Tee.
VF: Sehr gerne sogar. Allerdings nur im Herbst und Winter. Das ist für mich die gemütliche Jahreszeit, in der ich meine Rituale zelebriere: Abends vorm Zubettgehen gibt es einen Gute-Nacht-Tee und in der Früh einen Detox-Tee. Ich liebe Ingwertee, den trinke ich aber nur bis 17 Uhr, weil er den Körper reinigt und anregt. Wenn ich arbeite und die Tage lang sind, ist Ingwer meine Allzweckwaffe. Außerdem stärkt Ingwertee das Immunsystem.

Veronica Ferres und MyStylery, Meet me for tea-Interview

„Fünfzig zu werden war für mich überhaupt kein Problem. Ich gehe mit der gleichen Leidenschaft und Neugierde durchs Leben.“

MS: Häufig wirst Du mit dem Status einer Milliardärsgattin konfrontiert. Kam Dir deshalb die Idee mit der Gütertrennung?
VF: Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich verzichte auch auf Versorgungsausgleich und Erbe. Carsten und ich begegnen uns auf Augenhöhe. Ich glaube, das ist das Geheimnis unserer Liebe. Meine Mutter, die Kartoffeln und Kohlen verkauft hat, lebte mir vor, wie wichtig es ist, auf eigenen Füßen zu stehen. Ich liebe meinen Mann und das ist der Grund, warum ich ihn geheiratet habe.
MS: Wie war es für Dich, fünfzig zu werden?
VF: Überhaupt kein Problem. Ich gehe mit der gleichen Leidenschaft und Neugierde durchs Leben. Und auch beruflich gab es seither tolle Produktionen, zum Beispiel mit Til Schweiger in der amerikanischen Version von „Honig im Kopf“ an der Seite von Nick Nolte sowie Filme mit Keanu Reeves, Helen Mirren oder Keira Knightley. Ich unterrichte außerdem in München an der Hochschule für Fernsehen und Film und die Begegnungen mit jungen Autoren und Filmemachern inspirieren mich sehr.
MS: Wird man mit zunehmendem Alter anspruchsvoller?
VF: Ich werde immer entspannter. Hauptsache, ich bin mit den richtigen Menschen zusammen. BvH

Veronica Ferres auf Instagram

Die Interview-Reihe „Meet me for Tea“ wird gesponsort von KPM – Königliche Porzellan Manufaktur Berlin.
Weitere Interviews findest Du hier.

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